Ihr habt in den letzter Zeit nicht viel von mir gehört, darum gibts jetzt ein paar Geschichten, was mir in den vergangenen Tagen so passiert ist.
Zunächst mal zur Vorliebe der Norweger für's Nummern-ziehen:
Stellt euch mal vor ihr geht zur Rezeption in eurem Studentenheim. Ihr seht vier Schalter vor euch, alle sind frei. Nein, ihr könnt euch nicht einfach einen aussuchen. Denn jetzt kommt der Haken: ihr müsst eine Nummer ziehen. Ihr zieht also eine Nummer und wartet geschlagene 5 Minuten bis sich eine der Schalter-Tussis dazu bequemt auf den Knopf zu drücken, um eure Nummer aufzurufen.
Das lustige daran: das ist hier überall so. Beim Buskartenkauf, im Studentencenter, etc etc
Apropos Busse: Ich hab mir eine Monatskarte gekauft. Diese befindet sich in einem Umschlag mit dem Kassenbeleg, der anzeigt wie lange die Karte gültig ist. Das reicht aber nicht. Nein... Es wäre doch zu einfach, bei einer Kontrolle die Karte mit dem Kassenbon herzuzeigen. Man muss jedes Mal (!) wenn man in den Bus einsteigt, die Karte aus der Tasche kramen und in einen Automaten reinstecken! Und wenn man kontrolliert wird, stecken die Kontrolleure die Karte in einen anderen Automaten und kontrollieren ob man die Karte e in den Bus-Automaten gesteckt hat!
Was mich schon zu meiner nächsten story bringt. Die Aufenthaltsgenehmigung.
Die Einwanderungsbehörde war so nett an einem Tag zur Uni zu kommen, damit sich die ganzen Studenten registrieren können. Ich bin natürlich auch hingegangen, mit einem Umschlag in dem sich ALLE dafür benötigten Unterlagen befanden.
Ich komme also hin, gib der Dame den Umschlag, sie nimmt sich was sie braucht, gibt ihn mir wieder zurück. Fertig.
Dachte ich zumindest... am nächsten Tag nehme ich den Umschlag und suche mir etwas heraus. Was finde ich: 2 Passfotos die ich auch für meine Aufenthaltsgenehmigung gebraucht hätte, die die Beamten-Frau aber vergessen hat. Toll.
Also mache ich mich auf eigene Faust auf zur Ausländerbehörde um meine 2 Fotos abzugeben. Ich sag nur: wer sich schon mal bei einer Ausländerbehörde (natürlich muss man hier auch eine Nummer ziehen) angestellt hat, weiß wovon ich rede.
Ihr denkt jetzt schon, die in Norwegen sind ein bisschen kompliziert? Dann lest mal weiter...
Die Post.
Abgesehen davon, dass Postkarten schicken wunderbar funktioniert, haben sie es mit den Paketen hier eher nicht so.
Zunächst mal ist ein Paket für Ali's Geburtstag noch immer nicht angekommen (berechnete Dauer: 2-3 Tage; hab's aber schon vor 2 Wochen gesendet). Ich habe jetzt eine Suchanzeige aufgegeben. Bin gespannt ob die Post etwas findet. Naja. Glaube versetzt ja bekanntlich Berge, vielleicht findet er auch ein verschollenes Paket.
Außerdem hat mir auch Christoph ein Paket geschickt (vor 3 Wochen). Nein, das ist nicht verschollen. Das liegt beim Zoll.
Warum? Weil Schlapfen, DVDs und Eisentabletten drinnen sind. Und trotz detailierter Beschreibung auf der Zollerklärung war das ein Grund das Paket aufzumachen zu durchsuchen.
Die Geschichte dazu: 2 Wochen nachdem Christoph das Paket geschickt hab, bekomme ich endlich eine Nachricht von der Post (natürlich auf norwegisch). Voller Vorfreude gehe ich zur Post und werde bitter enttäuscht. Das Paket liegt also beim Zoll und ich muss eine Erklärung abgegen, dass ich nichts schmuggle und dass sich keine Drogen etc darin befinden und dass sie das Paket durchsuchen dürfen. Eigentlich kommt so etwas nur vor, wenn man nicht angibt, was sich in dem Paket befindet. Aber anscheinend haben sie die Eisentabletten so sehr beunruight, dass gleich ein Staatsproblem daraus gemacht wird. Aber OK. Sie machen ja auch nur ihren Job. Ich hinterlasse also Passnummer, Adresse, Name, Telefonnummer und mir wird zugesichert, dass mir das Paket, wenn nichts verbotenes drinnen ist, in den nächsten Tagen zugesendet wird.
Die Tage vergehen und es passiert nichts.
Ich mach mich also wieder auf den Weg zur Post und frage nach was mit meinem Paket ist. Da erklärt mir der freundliche Postangestelle, dass sie mich schon die ganze Zeit gesucht haben, weil die Kopie von meinem Reisepass fehlt, um das Paket endlich zu bekommen.
Ich denke mir: wie, gesucht??? Sie haben mich GESUCHT??? Haben sie an jede Tür in meinem Studentenheim geklopft?? Haben sie sich vor die Post gestellt und laut meinen Namen gerufen, in der Hoffnung ich bin in der Nähe???
Diese Überlegungen sind nicht aus der Luft gegriffen, falls ihr das jetzt denkt. Nein. Denn sie hatten ja meine ADRESSE + TELEFONNUMMER!!!! Sie hätten mich also anrufen können! Oder mir sogar eine Nachricht hinterlassen können! Und was noch einfacher gewesen wäre: Sie hätten gleich, wie ich das erste Mal dort war, meinen Pass kopieren können.
Ende der Geschichte: es gibt leider kein Ende.. wieder einmal wurde mir zugesichert, dass das Paket bald kommt. Wir werden sehen.
Und das schlimmsten an dem Ganzen: die sind hier alle immerso freundlich, dass man sich nicht einmal richtig beschweren kann ;)
Mittwoch, 28. Januar 2009
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na da bin ich echt gespannt, wann das paket mal ausgeliefert wird. vermutlich steht vorher noch die polizei vor meiner tür und nimmt mich wegen "illegalen Eisentablettenhandel" fest.
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